Ende April 2025 hatte TOWER360 die Ehre, am Asset Servicing Event von EY Luxembourg teilzunehmen – einer führenden Branchenveranstaltung, die Vordenker aus der gesamten Finanzdienstleistungsbranche zusammenbrachte. Die Veranstaltung diente als dynamische Plattform zum Austausch von Erkenntnissen, zur Erkundung digitaler Strategien und zur Diskussion über die Zukunft des Asset Servicing.
Unser Kollege Chakra Banerjee hatte die Gelegenheit, TOWER360 vor über 100 Teilnehmern zu präsentieren, erfolgreiche Praxisbeispiele vorzustellen und aufzuzeigen, wie unsere Plattform die digitale Transformation im großen Maßstab unterstützt. Darüber hinaus tauschte sich das TOWER360-Team intensiv mit Fondsmanagern und Asset Servicern über die Herausforderungen und Chancen bei der Modernisierung operativer Abläufe aus.
Ein zukunftsorientiertes Programm
Die Veranstaltung bot ein überzeugendes Programm aus Keynotes und Paneldiskussionen und fand ihren Höhepunkt in der Veröffentlichung der EY Digitalisierungsstudie 2025 – inzwischen die dritte Ausgabe dieser umfassenden Analyse. Wie Ajay Bali, Technology Consulting Partner bei EY Luxembourg, betonte, liefert jede neue Ausgabe eine breitere Beteiligung und tiefere Einblicke und ermöglicht damit ein noch umfassenderes Bild über den digitalen Reifegrad der Branche.
Die diesjährigen Ergebnisse zeigen deutlich: Asset Servicer haben zwar Fortschritte gemacht, stehen aber weiterhin vor erheblichen Herausforderungen auf ihrem Weg der digitalen Transformation.
Ein besonderes Highlight war ein Fireside Chat, in dem diskutiert wurde, welche Erwartungen Asset Manager heute an ihre Dienstleister hinsichtlich Kundenerfahrung und digitaler Fähigkeiten stellen. Das Gespräch führten Norman Finster, Partner und Leiter Alternative Investments bei EY Luxembourg, und Darren Judge, Vorstandsmitglied und Conducting Officer bei M&G Luxembourg. Sie erläuterten, wie sich die Erwartungen der Kunden verändern und wie dies die digitale Strategie entlang der gesamten Wertschöpfungskette beeinflusst.
Im Anschluss daran fand eine Paneldiskussion unter dem Titel „Asset Servicing 2030 and the Role That Digitalization Will Play“ statt, bei der führende Entscheidungsträger und Innovationsverantwortliche großer Unternehmen ihre Perspektiven teilten:
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Stephen Douglas, SVP und Chief Operating Officer, Luxembourg, Northern Trust
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Marie Measures, Chief Digital Information Officer, Apex Group
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Sabine Iacono, Group Head of Digital, CACEIS Bank
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Cristian Paun, Chief Digital and AI Officer, Waystone
Das Panel diskutierte langfristige Entwicklungen – von der Integration von KI und Blockchain bis hin zur Weiterentwicklung digitaler Betriebsmodelle – und gab Einblicke, wie sich Unternehmen auf die nächste Phase der Transformation vorbereiten.
Zentrale Erkenntnisse aus der Veranstaltung
1. Die Effizienzlücke
Trotz laufender Transformationsbemühungen geben fast zwei Drittel der Asset Servicer an, dass Prozessineffizienzen nach wie vor eine zentrale Herausforderung darstellen. Besonders alarmierend: Nur 3 % der Prozesse sind vollständig digitalisiert – ein klarer Hinweis auf das enorme Potenzial für Automatisierung und Workflow-Optimierung.
2. KI ist kein Allheilmittel
Auch wenn künstliche Intelligenz (KI) in strategischen Diskussionen stark im Fokus steht, war die zentrale Botschaft eindeutig: KI kann keine fehlerhaften Prozesse reparieren. Die Lösung liegt in der Verbesserung der Datenqualität. Branchenführer verlangen zunehmend nach Plattformen, die Daten effizient aufnehmen, validieren und in bereinigter Form weitergeben – um Berichtszyklen zu verkürzen und skalierbare Automatisierung zu ermöglichen.
Zudem setzen Asset Servicer vermehrt auf Cloud-basierte Plattformen, KI und Automatisierungstools, um Abläufe zu optimieren, den Kundenservice zu verbessern und regulatorische Anforderungen zu erfüllen. Mit dem zunehmenden Einsatz von generativer KI und Blockchain-Technologien erkennen viele Unternehmen bereits einen konkreten Mehrwert – auch wenn ein erheblicher Teil der Branche noch nicht das volle Potenzial der digitalen Transformation ausschöpft.
3. Use-Case-getriebene Digitalisierung
Anstelle breit angelegter Strategien fokussieren sich Asset Servicer zunehmend auf anwendungsbezogene Digitalisierung in Bereichen wie:
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NAV-Berechnung
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Genehmigung von Kapitalabrufen
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Onboarding von Investoren
Diese gezielten Verbesserungen sind entscheidend für die Einhaltung von Service Level Agreements (SLA) und für eine transparente Betriebsführung.
4. Wachstum bei SaaS-Nutzung
Die Nutzung von Enterprise-SaaS-Plattformen nimmt spürbar zu. In diesem Jahr wurden 30 % der Digitalisierungsinitiativen gemeinsam mit einem Technologiepartner umgesetzt – ein Anstieg um 8 % im Vergleich zum Vorjahr. Dies unterstreicht einen klaren Trend hin zu externer Zusammenarbeit und skalierbaren Transformationsmodellen.
5. Herausforderungen bei Finanzierung und Fachkräften
Trotz der positiven Dynamik bremsen unzureichende Finanzierung und Fachkräftemangel weiterhin den Fortschritt – sowohl in Bezug auf das Tempo als auch die Tiefe der digitalen Transformation in der Branche.
Nur ein Drittel der Befragten (33 %) gab an, dass ihre Digitalisierungsinitiativen vollständig finanziert wurden – ein deutlicher Rückgang gegenüber 52 % im Jahr 2024. Rund 49 % berichteten, dass ihre digitalen Projekte teilweise finanziert wurden – ein Anstieg gegenüber 40 % im Vorjahr.
Nahezu zwei Drittel der Befragten (63 %) gaben an, dass ihre Unternehmen nur 0–10 % des Umsatzes für Digitalisierungsinitiativen bereitstellen – ein Rückgang gegenüber 83 % im Vorjahr. Gleichzeitig berichteten 14 %, dass mehr als 20 % des Umsatzes in digitale Projekte fließen – ein Anstieg gegenüber 9 % im Jahr 2024.
Ausblick
Wie Brice Lecoustey, Partner bei EY Luxembourg und Leiter Asset Servicing, während der Veranstaltung betonte, ist es ermutigend zu sehen, dass Asset Servicer zunehmend konkrete Ergebnisse aus ihren digitalen Investitionen erzielen. Auch wenn die Branche noch einen weiten Weg vor sich hat, ermöglicht das rasche Tempo technologischer Entwicklungen einen kontinuierlichen Fortschritt.
Wir bedanken uns herzlich bei EY Luxembourg für die Ausrichtung dieser zukunftsorientierten Veranstaltung. Das Team von TOWER360 schätzte die Gelegenheit, sich direkt mit Branchenkollegen und Technologieführern auszutauschen, neue Impulse zu gewinnen und tiefergehende Einblicke in die Trends zu erhalten, die unsere Branche prägen.