Immobilien konsumiert man nicht - Warum digitale Plattformen mit Branchen-DNA überlegen sind
Immobilien sind keine klassischen Konsumgüter. Gebäude sind im höchsten Maße heterogen. Sie sind in den allermeisten Fällen deutlich langlebiger als andere Güter. Die Wertschöpfungskette und das damit zusammenhängende Stakeholder-Netzwerk sind deutlich komplexer. Wenn es aber um die Digitalisierung geht, setzen viele Immobilienunternehmen auf Systeme, die ihren Ursprung in anderen Wirtschaftssektoren haben. Ob es sich um CRM- oder ERP-Systeme handelt: Die Lösungen entstammen nahezu baugleich anderen Industriezweigen. Oft spielt wohl auch eine gewisse Bequemlichkeit eine Rolle. Die altbekannte Software soll einfach auf das eigene Geschäft umgemünzt werden. Aber diese anfängliche Bequemlichkeit rächt sich schnell.
Warum jetzt der richtige Zeitpunkt ist das Immobilienmanagement zu digitalisieren
Dabei ist die Initiative das Geschäft jetzt zu digitalisieren genau richtig. Bislang tendierten die meisten Immobilieneigentümer dazu, so viele Dienstleistungen wie möglich an externe Unternehmen, etwa Property oder Facility Manager, zu delegieren und monatlich die Mieteinnahmen zu verbuchen. Doch ist diese recht passive Herangehensweise noch zeitgemäß? Die Institutionalisierung der Immobilienmärkte, der Wettbewerb um Kapital wie um Know-how und die starke Renditekompression im Niedrigzinsumfeld üben einen großen Veränderungsdruck auf Eigentümer wie Asset Manager aus [https://resources.tower360.co/blog/de/digitisation-as-an-opportunity-for-real-estate-manager-0?hs_preview=tUkgVEEe-13678399246].
Die eigenen Unternehmensprozesse werden unter die Lupe genommen und ihre Digitalisierung als Hebel zur Wertschöpfung erkannt. Dieser aktive Ansatz wird zwar erst von einer überschaubaren Gruppe von First Movern verfolgt. Die schaffen sich aber jetzt einen Wettbewerbsvorteil, der sich auch langfristig auszahlen wird. Und das noch umso deutlicher, sobald sich der aktuelle Zyklus umkehrt. Schließlich werden dann Effizienz und Agilität über Wohl und Wehe ganzer Unternehmen entscheiden, die heute noch ohne große Veränderung wirtschaftlich auskömmlich arbeiten können.
Die Immobilienwirtschaft hat ihre ganz eigenen Anforderungen
Allerdings gibt es nur wenige digitale Lösungen, die explizit für die Immobilienwirtschaft entwickelt wurden. Unternehmen hatten lediglich die Wahl, bestehende Altsysteme mit eingeschränktem Funktionsumfang anzupassen oder Lösungen aus anderen Bereichen einzuführen – die wenig praktikablen ERP- und CRM-Systeme sind ja weithin bekannt. Das führt zu Problemen. Viele Versuche sind bereits gescheitert oder verbleiben defizitär. Woran liegt das?
- Aufgrund der langen Lebenszyklen und damit einhergehenden sehr komplexen Struktur von Stakeholdern – Projektentwickler, Eigentümer, Asset-, Property-, Facility-Manager, Makler und viele weitere Akteure – braucht eine holistische Lösung eine stark ausdifferenzierte Nutzerrechteverwaltung. Die Produkte, die für andere Industrien entwickelt wurden, bieten diese Möglichkeit schlichtweg nicht.
- Das gleiche gilt für die verschiedenen Ebene der Immobilienbranche, die sowohl alle zusammen als auch separat in der Plattform abgebildet werden müssen: Portfolio, Objekt, Einheit, Mieter und weitere. Diese vertikale Schichtung ist in kaum einem anderen Segment so ausgeprägt wie in der Immobilienwirtschaft und kann in herkömmlichen Systemen nicht abgebildet werden.
- Ein CRM-System, das für die Produktion und den Vertrieb von Keksen entwickelt wurde, lässt sich vergleichsweise leicht auf die Bedürfnisse von Getränkeherstellern anpassen. Die Prozesse der Immobilienwirtschaft unterscheiden sich aber fundamental von denen anderer Industrien. Und die IT-Berater, die eine Anpassung operativ übernehmen, kennen die Spezifika in den allermeisten Fällen nicht.
- Daten und Informationen liegen in verschiedensten Dateien, Dateiformaten, Speicherorten oder Programmen vor. Klassische Softwarelösungen bieten die notwendige Vielfalt an Schnittstellen nicht. Oft wurden sie sogar absichtlich entgegen des Open-Source-Konzepts entwickelt, um Konkurrenten auszuschließen und Nutzer im eigenen Ökosystem zu halten. Die Integration aller notwendigen Daten in solche Systeme für immobilienwirtschaftliche Zwecke wird dadurch zu einer unmöglichen Aufgabe.
Branchen-DNA für zahlreiche Vorteile
Mittlerweile behaupten sich die ersten Lösungen für digitales Asset Management am Markt, die speziell für die Immobilienwirtschaft entwickelt wurden und die Schwächen der branchenfremden Lösungen in Stärken verkehren: mit ausdifferenzierten Nutzerrechten, vertikal integrierten Ebenen, branchengerechten Workflows und offenen Schnittstellen für alle notwendigen Datenquellen. Dadurch ergeben sich für die Nutzer zahlreiche Vorteile.
Ein so aufgestelltes digitales Immobilienmanagement ermöglicht eine deutlich bessere Analyse des Portfolios und seiner Assets, indem überhaupt erst alle relevanten Ebenen betrachtet werden können. Zudem können sämtliche Stakeholder in das System integriert und darüber gesteuert werden, wodurch sich schlankere Prozesse im Unternehmen bis hin zu den Dienstleistern etablieren lassen. Auch ein besseres Risikomanagement ist möglich, da auch Spezifika wie Mietverträge, deren Fristen und Optionen erfasst werden, sodass Eigentümer befähigt werden proaktiv gegenzusteuern. Immense Effizienzgewinne entstehen durch die automatische Integration und Verknüpfung von Daten aus verschiedensten, voneinander isolierten Systemen. Und – last but not least – hat auch die ineffiziente Koexistenz verschiedener Systeme ein Ende, die jeweils nur Teilbereiche abdecken und deren Betrieb in der Summe einen unnötigen Kostenfaktor darstellte.